Gleich vorweg: zu einer langfristigen Gewichtsreduzierung taugen Fastenkuren so gut wie gar nichts – zumindest dann nicht, wenn man nach der Kur wieder zu den alten Ernährungsgewohnheiten zurückkehrt. Um den Stoffwechsel zum Beginn einer Ernährungsumstellung sozusagen „zurückzusetzen“, können ein oder mehrere Fastentage jedoch ein sinnvoller Einstieg sein.
Wer ein paar Pfund zu viel auf der Waage hat, ernährt sich in den meisten Fällen ungesund – zu viel, oder einfach falsches Essen, und zu wenig frische, gesunde Nahrung führen gepaart mit zu wenig Bewegung dazu, dass sich die Pfunde auf der Hüfte und am ganzen Körper breit machen. So genannte „Null-Diäten“ oder Fastenkuren versprechen zwar kurzfristig schnelles Abnehmen – schließlich nimmt man für die Dauer der Kur keinerlei Kalorien zu sich – sind aber keine langfristige Lösung, denn: wer fastet, nimmt nicht nur keine Kalorien zu sich, sondern enthält dem Körper auch lebensnotwendige Nährstoffe vor.
Diese fordert der Körper nach Beendigung der Kur jedoch zurück, und die mühsam abgehungerten Pfunde kehren nur allzu schnell wieder – der berüchtigte Jo-Jo Effekt stellt sich ein. Davon abgesehen wird während einer Fastenkur, bei der dem Organismus keine Nahrung und somit Energie zugeführt wird, der Stoffwechsel heruntergefahren: der Organismus schaltet sozusagen auf „Überlebensmodus“, um so wenig Kalorien wie möglich zu verbrauchen, und nach der Kur jede noch so kleine Kalorie als Fett zu speichern – ein weiterer Grund, warum falsch ausgeführte Fastenkuren einen Jo-Jo Effekt bewirken.
Fasten als Mittel zur Gewichtsabnahme ist also ein zweischneidiges Schwert. Im Gegensatz dazu kann es jedoch zur Entgiftung und Entlastung der Verdauungs- und Ausscheidungsorgane recht sinnvoll sein, insbesondere Darm, Leber und Nieren. Denn falsche Ernährung macht sich auch in unseren Organen bemerkbar, nicht nur an den Speckröllchen um die Taille herum. Zu viele gesättigte Fette belasten die Leber, zu viel Zucker und weiße Kohlenhydrate können Gallensteine begünstigen. Auch der Darm leidet an einer Ernährung mit zu wenigen Ballaststoffen, und zu viel Fett und minderwertigen Kohlehydraten.
Eine schlecht funktionierende Leber kann Fette nicht mehr abbauen und zu Energie umwandeln – diese werden stattdessen als Triglyzeride in den Fettzellen gespeichert. Hier können ein oder zwei Fastentage zum Einstieg durchaus helfen, da während dieser Zeit dem Organismus keine weiteren, belastenden Stoffe zugeführt werden – eine willkommene Erholungspause für die Organe. Die Darmfunktion kommt vorübergehend zum Stillstand, Leber und Niere können sich reinigen. Durch viel Flüssigkeit oder auch spezielle Tees und/oder Gemüsesäfte wird dieser Effekt begünstigt. Besonders harntreibende Teesorten wie Brennnessel, Löwenzahn oder Zinnkraut, Bitterstoffe aus Artischocke und Mariendistel, und die vitamin- und mineralstoffreiche Rote Beete wirken sich günstig auf die Gesundheit von Galle, Leber, Darm und Niere aus.
Wer länger als einen Tag fastet, sollte vorsichtshalber seinen Arzt zurate ziehen, da Verzicht auf Nahrung eine recht große Anstrengung für den Körper bedeutet. Personen mit Herzschwäche, Organschwäche, Diabetes oder Eisenmangel sowie Schwangere und stillende Frauen sollten grundsätzlich auf das Fasten verzichten.
Nach dem Fasten ist es wichtig, den Körper langsam wieder an feste Nahrung zu gewöhnen. Am besten eignet sich Frischkost wie Äpfel, Möhren, Gemüsesalate, in Kombination mit pflanzlichen Ölen. Diese ballaststoffreichen Nahrungsmittel regen die Darmfunktion wieder an und liefern Energie und Vitalstoffe, ohne zu belasten. Nach und nach werden nach dem Fasten über mehrere Tage hinweg wieder kohlehydrat- und proteinhaltige Nahrungsmittel in die Ernährung integriert. Wir empfehlen Ihnen auch den Artikel Diäten – Pro und Contra von ArtifyWorld-Blog.